Freitag, 1. April 2011

Wie kann die Sicherheit von Netzleitstellen und Netzleitsystemen verbessert werden? Ein exklusives Interview.

IQPC hat Burkhard Frische, Leiter Netzführung Strom bei der RWE Westfalen-Weser-Ems Verteilnetz GmbH zum Thema Netzleitstellen und Netzleitsysteme interviewt.

Die Sicherheit von Netzleitstellen und Netzleitsystemen kann nur als Gesamtsystem sinnvoll strukturiert und permanent weiterentwickelt werden.-- Burkhard Frische, RWE Westfalen-Weser-Ems
Hören Sie sich das Interview an oder lesen Sie unten die Abschrift.


IQPC: Wie kann die Sicherheit von Netzleitstellen und Netzleitsystemen verbessert werden?

Herr Frische: Die Sicherheit von Netzleitstellen und Netzleitsystemen kann nur als Gesamtsystem sinnvoll strukturiert und permanent weiterentwickelt werden. Jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied.

IQPC: Wie kann durch den Einsatz innovativer Technologie die Schaltleitung intelligent gestaltet und optimiert werden?

Herr Frische: Neben der Entwicklung von Innovationen und der Schaffung allgemeiner Standards wird es bei der Gestaltung intelligenter Netze darauf ankommen, jetzt die strategischen Weichen zu stellen, um den  Übergang von den heutigen Verteilnetzen zu den intelligenten Netzen der Zukunft zu ermöglichen! Durch die künftige Vernetzung von Verbrauchern, dezentralen Erzeugern und Netzführung sind einerseits Chancen zu erschließen, andererseits auch Risiken z. B. bei kommunikations- oder netztechnischen Störungen zu bedenken. Es geht hier um die datentechnische Vernetzung der Energiesysteme!

Eine Großstörungsplanung benötigt notwendige technische und organisatorische Maßnahmen in Abhängigkeit der Größe / Auswerkung des zu erwartenden Ereignisses.

IQPC: Wie sollte eine effiziente Notfallplanung aussehen?

Herr Frische: Zu der Notfallplanung gehören alle konkreten Vorbereitungen für den Großstörungsfall im elektrischen Netz oder den Krisenfall, die zu treffen sind, um dessen effektive Bewältigung zu gewährleisten. Um den Ereignissen entsprechend abgestuft Rechnung zu tragen und diese beherrschen zu können, ist es  notwendig technische und organisatorische Maßnahmen in Abhängigkeit der Größe (Auswirkung) und der Dauer des zu erwartenden Ereignisses festzulegen.


IQPC: Welche Auswirkungen hat die Umwandlung der Netze zum Smart Grid und wie
kann man diesen begegnen?

Herr Frische: Der Schwerpunkt liegte hier bei den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT). Der hiermit verbundene Zuwachs an Automatisierung kann aber auch zu einer größeren Abhängigkeit führen; insbesondere von der Verfügbarkeit der Leitsysteme und der IKT. Hier müssen Strategien entwickelt werden, um bei Ausfall der IKT den Netzbetrieb in den erforderlichen Qualitäten aufrecht zu erhalten, auch wenn die
jeweiligen Organisationseinheiten auf das permanente Vorhandensein solcher Technologien hin optimiert wurden. Die personelle, organisatorische, technische Ausstattung darf nicht nur für den günstigen Fall ausgelegt sein, bei dem alles störungs- und fehlerfrei abläuft, sondern muss auch für unterschiedlichste Störungen und Zeiträume ausgelegt sein.



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